StadtElternRat der Stadt Halle (Saale)

Gesetzliches Vertretungsorgan aller Eltern mit Kindern an einer Schule im Stadtgebiet

Liebe Eltern,
im letzten Jahr haben wir uns in unseren digitalen Elternabenden mit ausgesuchten stoffgebundenen bzw. stoffungebundenen Suchtmitteln beschäftigt.
Im ersten digitalen Elternabend dieses Jahres, am 14.02.2023, von 17.30-19.00 Uhr, möchte ich untersuchen, welche Suchtstrukturen unserer Gesellschaft inhärent sind, wo die Suchtrisiken liegen und wie wir unsere Kinder dagegen stark machen können.
Wir alle können etwas tun, um zu verhindern, dass wir in die Spirale der Abhängigkeit geraten.
Wie immer gebe ich zunächst einen theoretischen Input. Im Anschluss haben Sie dann die Möglichkeit, sich miteinander auszutauschen und über die Thesen zu diskutieren, die ich Ihnen vorstelle.
Als Plattform steht uns BigBlueButton zur Verfügung, die Zugangsdaten erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung per E-Mail an praevention@drobs-halle.de. Die Teilnahme ist auf 30 Anmeldungen beschränkt.
Bei Rückfragen können Sie sich gerne auch per Mail oder telefonisch an uns wenden. Weitere Informationen zu unseren Angeboten für Eltern und aktuelle Elternbriefe finden Sie auch auf https://drobs-halle.de/praevention/angebote-fuer-eltern/


Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Mit freundlichen Grüßen
Angelika Frenzel


Fachstelle für Suchtprävention
drobs Halle
Moritzzwinger 17 │ 06108 Halle
Tel: 0345 – 678 3996
praevention@drobs-halle.de

geschrieben am 08.02.2023 von Thomas

Offener Brief an den Stadtrat der Stadt Halle (Saale)

Betreff: Streichung einer Präventionsstelle reißt große Lücke bei der Suchtprävention an Schulen in Halle

Sehr geehrte Stadträte und Stadträtinnen,

voller Entsetzen haben wir zur Kenntnis genommen, dass die Stadt eine von zwei Stellen bei der drobs im Bereich der Suchtprävention nicht wieder besetzen will. Das erfüllt uns mit großer Sorge, da diese Stellen auf den Bereich der Prävention an Schulen fokussiert waren.

Halle war bisher mit zwei Personalstellen im Bereich der Suchtprävention ausgestattet. Optimal wären für eine Stadt der Größe Halles natürlich deutlich mehr Fachexpert*innen. Nun soll eine der zwei dringend notwendigen Stellen nicht wieder besetzt werden, obwohl es mehrere Bewerber*innen dafür gibt. Im schlimmsten Fall könnten dadurch sogar beide Präventionsstellen in Halle dem Rotstift zum Opfer fallen. Magdeburg dagegen stockt im Jahr 2023 von einer auf zwei Präventionsstellen auf.

Angesichts der Tatsache, dass die Zahl der Drogenabhängigen in Halle (z.B. Abhängigkeit von Alkohol, Cannabis, Crystal Meth) in den letzten Jahren nicht abnimmt und dass diverse Verhaltenssüchte (Medien, Essstörungen, Glücksspiel etc.) deutlich auf dem Vormarsch sind, ist die Stellenkürzung in Halle eine höchst gefährliche Entwicklung. Ein erheblicher Anstieg von HZE ist so in vielen halleschen Familien damit vorprogrammiert. 
Die Folge des aktuellen Sparens bei der Suchtprävention wird hinterher mit deutlich höheren Kosten in den Bereichen Kriminalität, Gesundheit und Soziales einhergehen. Das wäre ein Schildbürgerstreich, den wir nicht einfach akzeptieren dürfen.
Wir erleben das ja gerade beim Thema jugendliche Gewalt. Hier wurde jahrelang im Bereich der Prävention gespart, Jugendclubs geschlossen, Streetworker Angebote reduziert. Die Folgen sind derzeit für alle sehr deutlich spür- und sichtbar.

Wir fordern den Stadtrat daher nachdrücklich auf, dass die Träger mit ausreichend Finanzmitteln versorgt werden, damit die beiden Personalstellen im Bereich Suchtprävention erhalten bleiben. Kinder sind die Zukunft und deren Zukunft dürfen wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Die Gesundheit der Kinder muss auch in Halle höchste Priorität haben. 

Mit besten Grüßen, 

StadtElternRat der Stadt Halle
(Thomas Senger, Vorsitzender)

Prof. Stephan M. Feller, PhD
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

geschrieben am 19.12.2022 von Thomas

In einer Zeit, in der Unterrichtsausfall Dimensionen angenommen hat, die nicht nur den einzelnen Schüler*innen in Ihrer persönlichen Entwicklung und dem zukünftigen Berufsleben schadet, sondern nunmehr auch volkswirtschaftliche Schäden verursacht, sollte klar sein, dass die politisch Verantwortlichen ihre schützende Hand über jede erteilbare Unterrichtsstunde legen müssten. In diesem Sinn ist Gesundheitsprävention ein wichtiges Mittel, um die Arbeitsfähigkeit zu stärken und krankheitsbedingten Ausfall von Personal zu verhindern. Der StadtElternRat steht uneingeschränkt für eine gute Gesundheitsprävention, die sich positiv auf die Unterrichtsversorgung auswirkt. Insofern sollte der neu eingeführte Präventionstag hierbei behilflich sein.

Doch weit gefehlt, wie der seit dem 29.09.2022 gültige Runderlass zur Umsetzung des Präventionstages zeigt, entwickelt sich der Gesundheitsvorsorgetag selbst zum Unterrichts- und Urlaubskiller.

Wir fragen uns:

Was hat sich das Ministerium für Bildung gedacht, diesen Tag explizit auf einen Schultag zu verorten? Warum konnte nicht geregelt werden, diesen zum Beispiel an einem der 33 schulfreien Arbeitstage (Ferien) im Schuljahr, die nicht zur Deckung des Urlaubsanspruches des Lehrpersonals benötigt werden, durchzuführen? Warum verlangt man von den Eltern, von denen nicht jeder, im Gegensatz zu Lehrer*innen, über 30 Urlaubstage verfügt, diese zur Betreuung ihrer Kinder aufzubrauchen, da es an diesem Präventionstag per Erlass keine Betreuung gibt. Eine besondere Härte entsteht bei den Eltern, die mit mehreren Kindern an unterschiedlichen Schulen für jedes Kind einen Urlaubstag benötigen.

Letztlich muss aber bezweifelt werden, ob das Ministerium für Bildung ein ernsthaftes Interesse an einer guten Gesundheitsprävention hat. Wie sonst kann erklärt werden, dass der regelnde Erlass auf Angebote durch den MAS (Medical Airport Service) oder kostenlose Angebote abstellt. Mit dem eindeutigen Hinweis, kein weiteres Budget bereitstellen zu wollen.

Der Stadtelternrat unterstützt einen solchen Präventionstag als Mittel zur Gesundheitsvorsorge – dieser sollte aber nicht eine Umverteilung der Last aus dem schulischen in den häuslichen Bereich zur Folge haben. Besonders ärgerlich ist dabei, dass eindeutig Eltern und Lehrpersonal zugunsten des geringsten Kostenaufwandes gegeneinander ausgespielt werden! Somit ist die Gefahr einer aufkommenden Neiddebatte in der aktuellen Zeit mit ihren multiplen Problemen vorprogrammiert.

Doch Eltern, Schüler*innen und das Lehrpersonal können hier gemeinsam gegenseitige Solidarität zeigen. Wenn Sie diesen Präventionstag in der Gesamtkonferenz nicht beschließen, zumindest so lange wie Schüler*innen und Eltern einseitig mit Unterrichtsausfall und Urlaubstagen die Zeche zahlen.

 
geschrieben am 13.11.2022 von Thomas

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